Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Aserbaidschan und Armenien eine deutsche Vermittlung im Streit um die Region Bergkarabach angeboten. "Deutschland möchte hier helfen, friedliche Lösungen zu finden", sagte Merkel in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zum Auftakt eines Gesprächs mit Präsident Ilham Alijew. Sie wisse, dass der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan die Region sehr belaste, sagte sie.
Merkel hatte bei ihrem vorangehenden Besuch in Armenien ein ähnliches Angebot gemacht. Deutschland gehört zur sogenannten Minsk-Gruppe, die unter Führung der USA, Russlands und Frankreichs seit Jahren in dem Konflikt vermittelt - allerdings bislang zumeist erfolglos.
Die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu dem Land im Südkaukasus sollen laut Merkel verstärkt werden, so dass Deutschland größter Handelspartner in der Region werde. Zudem kündigte sie an, in dem Gespräch mit Alijew kritische Punkte wie etwa die Lage der Menschenrechte in Aserbaidschan anzusprechen.
Deutschland und Aserbaidschan wollen ihre wirtschaftlichen Beziehungen insbesondere im Energiebereich weiter ausbauen.
Dabei gehe es auch um Gaslieferungen in die Europäische Union, erklärte Bundeskanzlerin Merkel bei einem Treffen mit Aserbaidschans Regierungschef Aliyev in Baku. Das Ziel sei, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.
Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan brach 1988 aus, als Armenien Ansprüche auf aserbaidschanische Territorien erhob. Berg-Karabach und sieben umliegende Gebiete - 20 Prozent des aserbaidschanischen Territoriums - sind unter der Besatzung der armenischen Streitkräfte.
Im Mai 1994 erreichten die Parteien einen Waffenstillstand, und nach wie vor werden unter der Schirmherrschaft der Minsker OSZE-Gruppe und den Co-Vorsitzenden Russlands, Frankreichs und den USA erfolglose Friedensverhandlungen geführt.
Die vom UN-Sicherheitsrat verabschiedeten vier Resolutionen zur Befreiung der Berg-Karabach-Region und der umliegenden Gebiete werden von Armenien noch nicht eingehalten.
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